Im Kanalnetz von Kaiserslautern oder unmittelbar nach den Regenwasserüberlaufanlagen ist ein Gesamtrückhaltevolumen von rund 410.000 m³ hergestellt worden. Dieses wird durch die folgenden Bauwerke bereitgestellt:
Die Regenbauwerke werden vermessungstechnisch aufgenommen. Die Aufnahme umfasst die Kubatur einschließlich der wichtigsten Höhen, Bauwerksöffnungen und Einstiegsmöglichkeiten, Werkstoffe und Außenanlagen (Pflaster und Grünflächen).
Die Einordnung der Anlagen zur Regenwasserbehandlung lässt sich hinsichtlich ihrer Funktion weiter differenzieren. Folgende Bauwerkstypen werden unterschieden:
Regenüberlauf
Ein Regenüberlauf dient als Trennbauwerk, in dem der Zufluss in Teilströme aufgetrennt wird. Bei Trockenwetter wird der Abfluss vollständig in Richtung Kläranlage weiter geleitet. Bei größeren Regenereignissen wird kurzzeitig ein Teil des Mischwassers in Richtung Gewässer abgeschlagen. Das überlaufende Abwasser ist stark mit Regenwasser verdünnt und hat einen verhältnismäßig geringen Schmutzwasseranteil. Eine Mischwasserrückhaltung findet bei diesen Anlagen nicht statt.
Regenrückhalteanlagen
Regenrückhalteanlagen dienen der Zwischenspeicherung von Mischwasser im Regenwetterfall. So werden Abflussspitzen gekappt und das nachfolgende Kanalnetz vor Überlastung und Überflutung geschützt. Das Mischwasser wird aus den meist geschlossenen Betonbecken verzögert zur Kläranlage weiter geleitet.
Regenrückhalteanlagen werden häufig auch in Trennsystemen in oder nach der Kanalisation angeordnet. Dann wird ihnen nur Regenwasser zugeführt. Die Rückhaltebecken sind in diesem Fall meist als offene Erdbecken konzipiert, aus dem das Regenwasser durch Versickerung und Verdunstung oder verzögerte Ableitung in ein Gewässer dem Wasserkreislauf wieder zugeführt wird.
Regenüberlaufbecken
Regenüberlaufbecken entsprechen Regenrückhaltebecken, mit dem Unterschied, dass Regenüberlaufbecken mit einer Überlaufschwelle ausgestattet sind, die bei stärkeren Regenereignissen zur kontrollierten Einleitung von Mischwasser in ein Gewässer führen kann. Hier wird ein Anteil Mischwasser durch Absetzprozesse vor dem Überlauf in ein Gewässer vorgereinigt und der Großteil verzögert nach Zwischenspeicherung zur Kläranlage weiter geleitet.
Zur planmäßigen Bewirtschaftung der genannten Bauwerke ist die Begrenzung des Abflusses (sogenannte Abflussdrosselung) erforderlich. Je nach Bedeutung der Anlage und den spezifischen Gegebenheiten, sind die Bauwerke technisch unterschiedlich ausgestattet. Das Spektrum reicht von ungesteuerten Bauwerken, deren Drosselung durch den Durchmesser der Ablaufleitung bestimmt sind, bis hin zu vollautomatisierten Anlagen, die mit komplexer Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik ausgestattet sind und durch die Einbindung in das Prozessleitsystem der Kläranlage aus der Ferne bedient und beobachtet werden können.
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