Rückstausicherung

Das öffentliche Entwässerungssystem der Städtentwässerung Kaiserslautern AöR wird nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik gebaut und betrieben. Zudem werden Leistungsfähigkeit und Abflussvermögen der Misch- und Regenwasserkanäle nach gesetzlich vorgegeben Regenintensitäten berechnet. Allerdings können die tatsächlich auftretenden Regenereignisse deutlich höher ausfallen. Sintflutartige Regenfälle, aber auch Kanalreinigungsarbeiten oder Störungen im Netz, können Gründe für steigende Wasserspiegel in der öffentlichen Kanalisation oder dem Grundstücksanschlusskanal sein.

Damit es nicht zu Überflutungen innerhalb des Gebäudes kommt, hat sich jeder Grundstückseigentümer selbst gegen Rückstau zu schützen. Als Rückstauebene gilt die Straßenhöhe an der Anschlussstelle zuzüglich 20 cm (Allgemeine Entwässerungssatzung der Stadtentwässerung Kaiserslautern AöR § 11 (2)).

In der DIN EN 12056 „Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden“ wird ausführlich auf den Rückstauschutz eingegangen. Ergänzend dazu gilt die DIN 1986-Teil 100 „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke – zusätzliche Bestimmungen zu DIN EN 12056“:

  • Rückstau ist in den Kanälen der kommunalen Abwasseranlagen in Abhängigkeit von den Bemessungsvorgaben planmäßig vorgesehen und kann außerdem in der öffentlichen Kanalisation im laufenden Betrieb nicht dauerhaft vermieden werden. Angeschlossene Grundstücksentwässerungsanlagen sind daher wirkungsvoll und dauerhaft gegen schädliche Folgen von Rückstau zu sichern.
  • Der Schutz gegen Rückstau erfolgt durch Abwasserhebeanlagen mit Rückstauschleife. Nur die Ausführung mit Rückstauschleife bietet einen hohen Grad an Sicherheit gegen Rückstau.
  • Lediglich bei Räumen von untergeordneter Nutzung, d.h., wenn keine wesentlichen Sachwerte oder die Gesundheit der Bewohner bei Überflutung der Räume beeinträchtigt werden, kann ein Rückstauverschluss eingesetzt werden. Bei der Ausführung des Rückstauschutzes durch Rückstauverschlüsse dürfen für den jeweiligen Anwendungsbereich gem. DIN 13564-1 nur die folgend genannten Typen verwendet werden:
    • fäkalienfreies Abwasser oder Regenwasser Typen 2, 3 und 5
    • fäkalienhaltiges Abwasser Typ 3 mit Kennzeichnung „F“
    • Regenwassernutzungsanlagen Typen 0, 1 und 2
  1. Öffentlicher Mischwasserkanal
  2. Mischwasserleitung
  3. Rückstauebene (OK Straße an der Einleitstelle zzgl. 20 cm)
  4. Druckleitungsschleife oberhalb Rückstauebene
  5. Revisionsöffnung
  6. Schmutzwasserleitung
  7. Pumpe
  8. Regenwasserleitung

Weitere Informationen zum Thema Rückstausicherung erhalten Sie in unserem Informationsfilm "Bürgerinformation zur Grundstücksentwässerung - Rückstausicherung und Überflutungsschutz"(100MB) oder 70MB

Häufige Fragen zum Rückstauschutz beantworten wir hier, eine Gefährdungseinschätzung kann mit Hilfe einer Checkliste erfolgen.

Wenn Sie weitere Fragen zum Thema Rückstauschutz haben, bei der Stadtentwässerung Kaiserslautern AöR erhalten Sie kompetent und unabhängig eine Erstberatung.

Ansonsten wenden Sie sich an einen Architekten, beratenden Ingenieur oder erfahrenen Handwerksbetrieb.